20. Oktober – 19. November 2023

Mit diesem neuen Ausstellungsformat möchte die Ortsverwaltung Grötzingen in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Badisches Malerdorf der Kunst von Künstlerinnen und Künstlern, die vor Ort ihren Wohn- bzw. Ateliersitz haben, eine Plattform bieten, um ihre Werke präsentieren zu können.
Ab 1982 führte die Ortsverwaltung Grötzingen alle zwei Jahre eine Kunstausstellung in der Aula der Schule durch, zu der Künstlerinnen und Künstler, die am Ort lebten oder arbeiteten, eingeladen wurden. Das Schulgebäude wurde mittlerweile abgerissen und als Alternative bot sich ein Haus in der Ortsmitte als Galerie an. 2019 konnte diese eröffnet werden und steht nun der Ortsverwaltung, dem „Freundeskreis Badisches Malerdorf“ (FBM) sowie der Gruppe „Foto, Medien, Kunst“ (FMK) für Ausstellungen zur Verfügung. Bedingt durch Corona gab es nur ein eingeschränktes Angebot an Ausstellungsmöglichkeiten in der Galerie N6. Um an die traditionellen Ausstellungen in der Schule anzuknüpfen, entstand die Idee zu den „Grötzinger Kunstwochen“, zu der alle in Grötzingen lebenden oder arbeitenden professionellen Künstlerinnen und Künstler eingeladen wurden.
Galerie Kunstfachwerk N6
Niddastraße 6 | 76229 Karlsruhe-Grötzingen
Haltestellen KVV: Rathaus (Bus 21, 22) | Bahnhof Grötzingen (S4, S5)
Öffnungszeiten
Samstag, Montag – Mittwoch 16:00 – 20:00 Uhr
Sonntag 14:00 – 18:00 Uhr
Ausstellungen
20.10. – 25.10. Gruppe 1: Karlo Arheidt, Zhanna Khelemska, Brigitte Nowatzke-Kraft, Ulrich J. Sekinger
27.10. – 01.11. Gruppe 2: Sibylle Dittmar-Reiss, Axel Schmid, Marny Staib
03.11. – 08.11. Gruppe 3: Sabine Classen, Esther Klauke, Heidrun MalComes
10.11. – 15.11. Gruppe 4: Wolfgang Heiser, Guntram Prochaska, Lea Sprenger
17.11. – 19.11. Abschlusspräsentation aller Künstlerinnen und Künstler
Veranstaltungen
Freitag, 20.10. / 27.10. / 03.11. / 10.11. | 19:00 Uhr
Vernissage der jeweiligen Gruppe
Freitag, 17.11. |19:00 Uhr
Finissage mit Abschlusspräsentation aller Künstlerinnen und Künstler
Laudatio: Simone M. Dietz, M.A., Kunsthistorikerin
Gruppe 1
Karl Heinz Arheidt
- geboren 1948 in Karlsruhe
- 1969–1974 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe,
Kunstwissenschaft an der Universität Karlsruhe - 1974–2014 Kunstlehrer an Gymnasien
- 1988–1996 Auslandsaufenthalt in Lima/Peru
- seit 1996 Wohnung und seit 2014 Atelier in Grötzingen
- seit 2014 Ausstellungsbeteiligungen

Geschredderte Partikel sind das Ausgangsmaterial für meine Arbeiten. Zerstörung/Auflösung ehemaliger Lesbar-, Verstehbar- oder Erkennbarkeit führt durch Zusammensetzen zu etwas Neuem, bändigt ein vor mir liegendes Schnipsel-Chaos zu einer Ordnung, die sich beim Gestalten erst einstellt. Die Partikel-Daten finden zueinander, kommunizieren in Form und Farbe miteinander. Im Chaos verbirgt sich das, was erst noch wird.
Zhanna Khelemska
- geboren 1985 in Oleksandria (UA)
- 1996 bis 2000 Studium an der Kunstschule von Oleksandria
- 2000–2003 Studium an der Kunsthochschule in Dnipro
- 2013–2016 Ausbildung zum Grafik- und Web-Designer an der Computerakademie „STEP“
- seit 2022 wohnhaft in Karlsruhe

„2013 begann ich im digitalen Format zu zeichnen und im Bereich Grafikdesign zu arbeiten. Ich beherrsche sowohl das digitale Format als auch traditionelle Materialien (Aquarell, Acryl, Ölfarben usw.). Nach Beginn des Krieges in der Ukraine zog ich nach Karlsruhe. Nach einer längeren Malpause habe ich wieder angefangen mit traditionellen Materialien zu malen.
Meine Werke signiere ich mit Janett, weil meine Freunde mich so nennen.“
Brigitte Nowatzke-Kraft
- geboren 1949 in Baden-Baden, lebt und arbeitet in Karlsruhe-Grötzingen
- 1969–1974 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe,
Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe - bis 2005 Lehrtätigkeit, seither freischaffend
- 2010 Preisträgerin Kunstpreis der Stadt Baden-Baden und der Gesellschaft der Freunde Junger Kunst „Künstler in Baden-Baden“
- 2018 Künstlerauszeichnung des Freundeskreises Badisches Malerdorf Grötzingen e.V.
- Mitglied bei BBK und GEDOK

In vielen Farbschichten wird eine anfängliche Landschaftsstruktur durch architektonische Elemente verdeckt, versteckt und überlagert. Übrig bleiben Fragmente, die sich in Ausblicken, Durchblicken und Einblicken vom Ursprung emanzipieren.
Daneben entstehen unter dem Titel „Urbane Strukturen“ Zeichnungen, die in archaischen Raumgeflechten eine zügellos wuchernde Architektur zeigen, deren Konstrukt sich durch Verdichtung und Auflockerung auszeichnet.
Ulrich J. Sekinger
- geboren 1944 in Marbach am Neckar
- Studium an der “Ecole des Beaux-Arts” in Aix-en-Provence und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Prof. Peter Dreher
- bis 1978 Meisterschüler von Prof. Klaus Arnold
- 1999 Bezug des neuen Ateliers im Malerdorf Grötzingen

„Ausgehend von der Kunst der Neuen Sachlichkeit, hat Ulrich J. Sekinger eine symbolkräftige Formensprache entwickelt. Seine Porträts, Stillleben und Landschaften sind von einem untrüglichen Sinn für ästhetische Qualität” (Hartmut Globisch).
Gruppe 2
Zwei Seiten einer Medaille, verschiedene Herangehensweisen an ein künstlerisches Thema. Ein wenig zur Seite gehen, um das Kunstwerk aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Arbeiten, die sich vom bisherigen Schaffen unterscheiden: B-Sides. Unter diesem Motto steht die Ausstellung der Bildhauerin Sibylle Dittmar-Reiss, des Malers Axel Schmid und der Malerin Marny Staib.
Sibylle Dittmar-Reiss
- 1956 in Aschaffenburg geboren
- Studium Kunsterziehung PH Freiburg
- 2011–2015 Studium der Bildhauerei an der Edith Maryon Kunstschule Freiburg
- seit 2011 freischaffende bildende Künstlerin

Der Mensch steht im Fokus der plastischen Arbeiten.
Köpfe, Körper, Fragmente
modelliert in Ton,
gegossen in Gips, Steinguss, Bronze,
variiert durch farbige Gestaltung und Kombination mit Eisendraht.
Axel Schmid
- 1973 in Bretten (Baden) geboren
- Studium freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Max G. Kaminski
- lebt und arbeitet als Freier Maler und Musiker in Karlsruhe-Grötzingen

Axel Schmid ist Musiker und Maler aus Karlsruhe. Mit seiner Malerei setzt er sich in der aktuellen Schaffensphase mit dem Verhältnis von abstrakter und gegenständlicher Kunst auseinander.
Marny Staib
- geboren 1970 in Neuwied/Rhein, lebt in Karlsruhe-Grötzingen
- seit 2012 intensive künstlerische Auseinandersetzung mit der Malerei
- Arbeiten in Acryl mit floralem Schwerpunkt
- diverse Gruppen- und Einzelausstellungen

“Mich inspirieren lassen, experimentieren, mit Farben und Formen spielen, Neues erschaffen – Kreativität ist für mich ein Quell der Lebensfreude.”
Gruppe 3
Sabine Classen
- geboren 1959 in Leonberg, wohnt und lebt in Grötzingen
- 1976–1978 Design-Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim
- 1979–1983 Studium der Keramik an der Freien Kunstschule Nürtingen, Schwerpunkte Objekt- und Gebrauchskeramik, Bildhauerei
- 1986–1990 Studium der Freien Kunst an der Universität Kassel, mit Schwerpunkt Bildhauerei und Keramik bei Professor Ralf Busz, Young-Jae Lee und Vera Vehring
- 2004 dreimonatiges Stipendium “International Ceramic Cultural Park”, Shigaraki / Japan
- seit 1983 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen

Sabine Classen gestaltet ihre Plastiken aus dem amorphen Material Ton. Nach der Formgebung werden sie mit einer nach alten griechischen Rezepten hergestellten Terra Sigillata überzogen. Anschließend gehen sie als Keramik-Unikate mehrfach in verschiedenen Öfen des Keramik-Atelier-Hauses durchs Feuer. Beim letzten Brand, der ca. 1000 °C beträgt, werden sie mit langen Zangen glühend aus dem Ofen gehoben und in Sägemehl abgeräuchert. Durch die reduzierende Atmosphäre erhält die Terra Sigillata einen samtmatten, schwarzen Glanz, während auf den glasierten Partien durch den Temperaturschock ein unvorhergesehenes Rissenetz entsteht, in das sich Kohlenstoff fest einlagert.
Esther Klauke
- geboren 1979 in Heilbronn
- 2001–2005 Studium an der FH-Pforzheim, Visuelle Kommunikation: 2005 Diplom
- seit 2007 freischaffende Grafikerin, Künstlerin und Musikerin
- lebt und arbeitet in Karlsruhe-Grötzingen

Ich male, zeichne, drucke… und experimentiere damit, diese Techniken miteinander zu kombinieren und zu verbinden – auch mit Text, Musik oder Zeitungsschnipseln.
Heidrun MalComes
- geboren 1962 in Bad Hersfeld, lebt und arbeitet in Karlsruhe-Grötzingen
- 1981 Diplom als Berufs-Fotografin
- seit 1987 Diplom-Kommunikations-Designerin
- seit 2001 freiberufliche Künstlerin und Fotografin

Heidrun MalComes´ Arbeiten (Malerei, künstlerische Fotografie, Skulpturen) ist Kunst im „Zeichen der Seele“ – die sie nach ihrem Lebensmotto „panta rhei“ anfertigt. Sie hat und will keinen festgefahrenen Stil in ihren Werken – dafür ist sie selbst zu lebendig, interessiert, reflektiert und immer im Fluss. Es ist für sie das Ultimum, wenn ihre Kunstinteressenten emotional berührt und im Dialog mit ihr EINS werden.
Gruppe 4
Wolfgang Heiser
- geboren 1955 in Witten (Ruhr), lebt und arbeitet in Karlsruhe und Boffzen
- Studium der Architektur, Universität Gesamthochschule Kassel, Dipl.-Ing.
- Studium der Kunsttherapie/Kunstpädagogik, Fachhochschule Ottersberg, Diplom- Kunsttherapeut
- nach 30 Jahren freischaffender Tätigkeit als Architekt ist die Tätigkeit als freischaffender Künstler, Kunstpädagoge und Kunsttherapeut in den Vordergrund gerückt

Objekte aus Papier
Aus 2-dimensionalen Zeichnungen entstehen durch Zerschneiden und Verweben 3-dimensionale Objekte, die neue Sichtweisen auf Linie, Farbe und Textur eröffnen.
Guntram Prochaska
- geboren 1958 in Grötzingen
- Aktionskünstler und Holzsägekomponist
- lebt und arbeitet in Grötzingen

Guntram Prochaska ist das Urgestein des „Malerdorfes“ Grötzingen. Seine visionären Blickwinkel wurden auf ausgedehnten Aufenthalten in Afrika, Südamerika und Asien geprägt. Im schwarzen Kontinent tauchte Guntram Prochaska in bunte Geisterwelten ein. Diese finden immer wieder neu in Holz geschnitzt ihr Zuhause. Der international renommierte Künstler spielt in verschiedensten Genres. Seine Kunstwerke in unterschiedlichen Materialien zeugen von der reichen Innenwelt des Künstlers. Dabei vermag ein einziges Gemälde mit seinen liebevoll gesetzten Details ganze Geschichten zu erzählen. In über 40 Ländern finden sich Prochaskas Holzskulpturen. Als Aktionskünstler fasziniert Guntram Prochaska seine Zuschauer, indem er sie am Schaffensprozess von Bildern und Skulpturen teilhaben lässt. Lange Zeit machte er auch mit der „Sponti Band“ Musik, da dies für das künstlerische Multitalent ein weiteres Medium darstellt, sein Inneres in die Außenwelt zu tragen.
Lea Sprenger
- geboren 1985 in Frankfurt am Main
- 2005–2011 Studium Malerei und Grafik an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
- 2010–2011 Auslandssemester Frankreich Ecole Supérieure des Beaux-Arts de Nîmes

“Mein künstlerisches Medium ist in erster Linie die Malerei. Mein Interesse gilt Farben, Licht, Mustern und Strukturen. Meine Motivwahl ist vielfältig – von Natur und Architektur bis zu Porträts.”