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Aktuell

29.11. – 15.12.2024: Jubiläumsausstellung 5 Jahre Galerie Kunstfachwerk N6


Broschüre „Kunstfachwerk N6 – Fünf Jahre“ der Ortsverwaltung Grötzingen

20.11.2024: Lesung mit Musik

Text trifft Ton gab allerlei „Anregungen“

„Text trifft Ton“: Steffen Kinz, Andrea Sauermost, Mathias Tröndle (v.l.n.r.), Foto: Makkiko

Mit allerlei „Anregungen“ im Gepäck kam das literarisch-musikalische Trio „Text trifft Ton“ am 20. November in den Bürgersaal des Rathauses Grötzingen.

Bei ihrem Auftritt in der Reihe „Kultur im Bürgersaal“  lasen Andrea Sauermost und Mathias Tröndle eine Auswahl von Gedichten und Geschichten aus dem Fundus der in den vergangenen zehn Jahren entstandenen sechs abendfüllenden Programme vor, beleuchteten mit literarischen Zeugnissen von gestern und heute politische, gesellschaftliche und persönliche Ereignisse und Veränderungen. Rilke, Borchert, Böll, Fried oder Kästner kamen dabei ebenso zu Wort wie Masha Kaleko oder Hilde Domin.  Für den musikalischen Ton sorgte Steffen Kinz (Gitarre und Gesang).

Fotos: B. Döhler

25.10. 24.11.2024: Ausstellung und Künstlerauszeichnung im N6

Olga Sora-Lux „Teil der Landschaft“

Plakat der Ausstellung

Für weitere Informationen Bild bitte anklicken.

25.10.2024: Vernissage mit Künstlerauszeichnung

Teils in sanftem und mattem Schimmer, teils in kräftigem Glanz zeigen sich die Acrylgemälde von Olga Sora-Lux. Am Freitagabend, den 25. Oktober 2024, wurde die Künstlerin in der Galerie Kunstfachwerk N6 in Grötzingen mit der im zweijährigen Turnus verliehenen Künstlerauszeichnung des Freundeskreises Badisches Malerdorf Grötzingen e.V. geehrt. Die rund 70 Gäste erlebten in den schönen, hellen Galerieräumen in der Niddastraße 6 eine feierliche Vernissage mit einer einfühlsamen Laudatio und musikalischer Begleitung. Die Ausstellung mit dem Titel „Teil der Landschaft“ zeigt 31 Arbeiten der Künstlerin und wird durch einen begleitenden, gleichnamigen Katalog ergänzt. Siegfried König, Vorsitzender des Freundeskreises Badisches Malerdorf Grötzingen e.V., begrüßte die Gäste kurzweilig.

Musikerin Rita Huber-Süß gab der Vernissage mit eigenen selbst komponierten volkstümlich-kabarettistischen Songs eine köstliche Umrahmung. „Häuser und Hütten aus Holz, Beton und Stein“, sang sie zu selbst gespielter, tieftönender E-Piano-Begleitung. Mit den Worten „fest gefügt“ ließ sie die recht direkt gefügten Verse in einer gewichtig ansteigenden Melodieführung münden, um schließlich im schillernden Sopran, begleitet mit Klavierspiel auf schwarzen Tasten, die „himmelhohen Wolken“ zu besingen – allesamt Motive, die auf Olga Sora-Lux‘ Bildern zu sehen sind. Die Ironie kam gut an. Rita Huber-Süß und Olga Sora-Lux kennen sich schon lange. Rita hat mehrere Bilder von Olga zu Hause in der Wohnung und lässt sich davon gern für ihre Songs inspirieren.

Eine Laudatio sprach am Abend Kunsthistorikerin Simone Dietz M.A., die auch Teil der Jury war und beteuerte, dass angesichts der vielen Bewerbungen auf die Künstlerauszeichnung die Entscheidung für Olga Sora-Lux einhellig fiel. Simone Dietz ging in ihrer frei gesprochenen Rede auf den Schaffensprozess der 1976 in der Ukraine geborenen Künstlerin ein: Olga Sora-Lux arbeitet in ihrer Malerei mit Skizzenblock und Fotovorlagen – immer aber stehe am Anfang einer Arbeit die Emotion. „Es geht um das Gefühl, das sie nutzt, um später damit an der Leinwand weiterzuarbeiten, auch losgelöst vom Motiv“, fasste Dietz zusammen. So entstehen in den zahlreichen mit „Ohne Titel“ benannten Bildern nicht zuletzt Farbkompositionen, die die Chance für Interpretationsspielräume bieten. Charakteristisch ist: Die Landschaften sind immer menschenleer.

1996 siedelte Olga Sora-Lux nach Deutschland über und studierte zunächst an der Kunstakademie Münster und 2004 bis 2006 an der Kunstakademie Karlsruhe. Heute lebt und arbeitet sie in Bühl und Karlsruhe.

In die Ausstellung integriert ist auch eine eindrucksvolle Wandinstallation aus Kohlezeichnungen von Industrieanlagen, die auch Schornsteine, Kühlturme und mehr als Teile der Landschaft zeigen. Die großflächige Arbeit wirkt wie ein Puzzle industrieller Monumente und lädt die Betrachterinnen und Betrachter dazu ein, gedanklich die Konturen zu durchstreifen. Besonders hervorzuheben ist das großformatige Gemälde „Mondnacht“ von 2015, das Kühe im nächtlichen Zwielicht auf einer Wiese zeigt und eine stille, beinahe entrückte Stimmung vermittelt. Passend dazu spielte auf der Vernissage denn auch Rita Huber-Süß abschließend ihren „Kuhwalzer“, der streckenweise gar nicht im Dreiertakt wogte, sondern lieber gemächlich – und ein bisschen wiederkäuend – sehr langgezogene Takte bemühte auf die Worte „Ach wär auch ich so ‘ne Kuh, mit so viel innerer Ruh.“

Zum Abschluss der feierlichen Verleihung nahm Olga Sora-Lux die symbolische Auszeichnung, ein Exemplar ihres Katalogs, von Siegfried König entgegen und bedankte sich herzlich. Die Ausstellung „Teil der Landschaft“ in der Galerie Kunstfachwerk N6 in Grötzingen bietet noch bis 24. November 2024 (Öffnungszeiten immer sonntags von 14 bis 18 Uhr) Einblicke in die faszinierende Interpretation von Landschaft durch Olga Sora-Lux’ kritisches und zugleich poetisches Auge.

Text: Sven Scherz-Schade

Fotos: B. Döhler

Pressebericht
Grötzingen Aktuell Nr. 44 vom 31.10.2024, S. 8

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