22.02.2025: Exkursion zur Ausstellung
„Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum 22.11.2024 – 09.03.2025“
in die Kunsthalle Mannheim

Teilgenommen haben insgesamt 13 Vereinsmitglieder, die teils mit dem Auto, teils mit der Bahn anreisten, darunter die Vorstände Peter und Rütger.
Zu sehen waren echte High Lights der Kunst zwischen den beiden Weltkriegen der sogenannten Neuen Sachlichkeit. In der Mannheimer Kunsthalle wurde bereits 1925 die erste Ausstellung von Gemälden unter dem vom damaligen Direktor Hartlaub geprägten Sammelbegriff der Neuen Sachlichkeit gezeigt, die wenig später als sogenannte entartete Kunst verfemt wurden. In Karlsruhe waren hiervon besonders Mitglieder der von den Künstlern Rudolf Schlichter, Georg Scholz und Wladimir von Zabotin gegründeten Gruppe Rih betroffen.
Unter den nunmehr ausgestellten Künstlern und Künstlerinnen fanden sich viele, die in Karlsruhe gelebt, gearbeitet oder zumindest studiert haben. Es handelt sich um Julius Bissier, Adolf Erbslöh, Carl Hofer, Karl Hubbuch, Alexander Kanoldt, Willi Müller- Hufschmid, Arthur Riedel, Rudolf Schlichter, Wilhelm Schnarrenberger, Georg Scholz, Richard Stitzel, Wilhelm Süß, Christoph Voll, Ernst Würtenberger sowie immerhin zwei Künstlerinnen Friedel Dethleffs-Edelmann und Hanna Nagel.
Die etwa 1½-stündige Führung konnte natürlich nur auf ein Bruchteil der gezeigten Werke eingehen, traf aber eine sachkundige Auswahl und war sehr informativ.
Text: Rütger Boeddinghaus
26.01.2025: Konzert mit Moderation
„Caspar David Friedrich – Stimmungsbilder der Romantik“
Der Freundeskreis Badisches Malerdorf Grötzingen e.V. hatte zum Konzert mit Moderation mit Claus Temps (Gesang) und Heike Bleckmann (Klavier) eingeladen.

Caspar David Friedrich gilt als der bekannteste Maler der deutschen Romantik. Am 5. September 1774 in Greifswald geboren, ließ er sich nach einem Studium an der Kunstakademie Kopenhagen in Dresden nieder. Seine stimmungsvollen Gemälde und Zeichnungen stehen idealtypisch für Grundthemen der Romantik: Hinwendung zur Natur, Sehnsucht, Öffnung zum Unbewussten, zum religiös überhöhten Gefühl, nicht zuletzt für die Verklärung des Mittelalters.
Das Programm näherte sich den oft geheimnisvollen Bildern Friedrichs in der Musik und mit den Worten seiner Zeitgenossen. Es beleuchtete biographische, künstlerische und politische Aspekte wie auch wiederkehrende Bildthemen. Greifswald, Rügen und Dresden als Lebensstationen klangen an, ebenso fanden Natur-, Landschafts- und Meeresbilder mit ihren tageszeitlichen Stimmungen Entsprechung in Liedern von Robert Schumann, Franz Schubert, Fanny Mendelssohn, Luise Greger, Richard Strauss, Max Reger und Jochen Modeß. Die Textgrundlage der Lieder bildeten Gedichte von Joseph von Eichendorf, Ludwig Tieck, Wilhelm Müller und anderen Dichtern der Zeit.
Ausführende waren die Pianistin Heike Bleckmann und der Sänger Claus Temps, die bereits mehrfach mit moderierten Programmen zu Künstlerinnen und Künstlern in Grötzingen zu Gast waren.
Die Ausführenden:

Claus Temps, Gesang, machte eine Gesangsausbildung bei Prof. Peter Elkus in Hamburg und Freiburg und entwickelte eine umfangreiche solistische Konzerttätigkeit in den Bereichen Lied und Oratorium. Als Liedsänger mit besonderer Vorliebe für musikalisch-literarische und thematische Programme arbeitet er regelmäßig mit den Pianistinnen Heike Bleckmann und Ira Maria Witoschynskyj sowie mit dem Karlsruher Musikwissenschaftler Dr. Joachim Draheim zusammen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei heute weniger beachteten Komponistinnen und Komponisten und ihrem Werk.

Heike Bleckmann, Klavier, studierte Klavier an den Musikhochschulen Würzburg und Karlsruhe. Studienaufenthalte in den USA und zahlreiche Meisterkurse, unter anderem bei Menahem Pressler, Edith Picht-Axenfeld und Helena Costa vervollständigten ihre Ausbildung. Die Pianistin übt eine umfangreiche Konzerttätigkeit aus, solistisch, in verschiedenen Ensembles (z.B. „Die 12 Pianisten“) und vor allem als Liedbegleiterin. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Ausarbeitung und Durchführung von Programmen, die Musik und Literatur verbinden. Sie beschäftigt sich intensiv mit den Biografien und dem Werk von Komponistinnen, zuletzt u.a. von Fanny Hensel, Clara Schumann, Pauline Viardot, Ethel Smyth und Rebecca Clarke.
Das Liedduo wurde mit seinen moderierten Programmen wiederholt zu Konzerten im deutschen Raum, nach Irland, Südamerika und Spanien eingeladen. Im Corona-Jahr 2020 entstand als Konzertmitschnitt eine CD mit Liedern von Robert Schumann auf Texte von Justinus Kerner und Nikolaus Lenau („Sängers Trost“). Mehrfach gastierte das Duo auf Einladung der Fundación Goethe mit thematischen Programmen an herausragenden Orten in Spanien (Königspalast Madrid, Deutsche Botschaft Madrid, Escorial, Deutscher Pavillon Barcelona), zuletzt im September 2024 mit dem vorliegenden Programm zu Caspar David Friedrich im Romantikmuseum Madrid und in der Martin-Luther-Kirche Barcelona. Auch das Faustmuseum Knittlingen und der Freundeskreis Badisches Malerdorf Grötzingen e. V. laden das Liedduo zum wiederholten Male mit seinen moderierten musikalischen Programmen zu Konzerten ein.
Text: Claus Temps, Wolfgang Wegner
Bericht von Siegfried König, 1. Vorsitzender des FBM
Kunst und Gesang im Einklang
Tolles Konzert mit Claus Temps und Heike Bleckmann

Der 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich im vergangenen Jahr gab Anlass für einen aus Spanien an Claus Temps und Heike Bleckmann herangetragenen Auftrag, den Künstler in einem moderierten musikalischen Programm vorzustellen. Eine große Aufgabe – zumal der Maler keinen erkennbaren Bezug zur Musik hatte.
Bei der Programmzusammenstellung hielten sich die Beiden an den Dichter Ludwig Tieck, der in seinen „Phantasien über Kunst“ schrieb: „Zu jeder schönen Darstellung mit Farben gibt es gewiss ein verbrüdertes Tonstück, das mit dem Gemälde gemeinschaftlich nur eine Seele hat. Eine gewaltige Kunst spricht uns von der Leinwand an, und Ton und Linie und Farbe dringen ineinander und vermischen sich mit inbrünstiger Freundschaft in eins.“
Dies nahmen sie zum Anlass zu bestimmten Bildern von Caspar David Friedrich ein passendes Musikstück zu finden. Gleichzeitig erfuhren die Zuhörer durch die moderierten Texte ein bildendes und geschichtliches Element. So fanden sie für das Thema „Rügenlandschaft mit Meeresbucht“ unter anderem das Bild „Kreidefelsen auf Rügen“ und das Musikstück “Der Abend“ von Franz Schubert. Auf dem Bild „Eine Frau vor der untergehenden Sonne“ wurde eine musikalische Ikone der Romantik ausgesucht: Richard Wagner mit „O du mein holder Abendstern“. Richard Strauss mit seinem Musikstück „Nebel, op. 10“ wies auf das Bild „Morgennebel im Gebirge“ hin. Wie sehr das Winterthema Caspar David Friedrich als Spiegel der Seele, des Lebens beschäftigte, zeigte das Bild „Das Eismeer“. Hierzu hat Franz Schubert mit dem Lied „Auf dem Flusse (Winterreise, op. 89)“ einen lebendigen Ausdruck verleihen. Im vollbesetzten Bürgersaal wurden die beiden Künstler Heike Bleckmann und Claus Temps mit starkem Applaus verabschiedet.
Fotos vom Konzert
Fotos. R. Knoblauch und B. Döhler